Als Vorbereitung auf den Tag besuchten wir wieder den Bäcker unseres Vertrauens. Westlich des Kurparks steht das im Jahre 1916 eröffnete Heimat- und Skimuseum. Einst führte direkt nebenan das Gleis der Südharzeisenbahn vorbei. An diese längst demontierte Bahnlinie wird im Museum ebenso erinnert wie an viele andere regional bedeutsame Dinge. Ein weiterer Schwerpunkt ist die historische Skiherstellung und die Entwicklung des Skilanglaufes. Auf dem Rückweg durch den Kurpark und die Enten füttern. Schnell nach Hause und Frühstücken. 10:30 ging’s los auf die Tour Rund um den Wurmberg. Die Voraussetzungen waren perfekt. Sonne, Schnee und die Temperatur lag knapp unter dem Gefrierpunkt.

Los geht's dem Harzer-Hexen-Stieg folgend. Weiter auf der 10 bis zum Hexenritt. Hier steht die Stempelstelle 18 – Grenzweg am Kaffeehorst Der Rastplatz am Kaffehorst (735 m) liegt direkt in der Nähe der ehemaligen innerdeutschen Grenze oberhalb der Bremke. Die Bremke ist 4,7 km lang und überwindet 290 m Gefälle bis zur Mündung in die Warme Bode. Sie markierte auf ihren gesamten Verlauf ehemals die Grenze zur DDR und heute markiert sie die Grenze zu Sachsen-Anhalt. In den ersten Nachkriegsjahren war dieser Weg auch als Schnapsweg bekannt. Schierker Feuerstein wurde nach Braunlage geschmuggelt und im Gegenzug Heringe nach Schierke. Nach der Wiedervereinigung und dem Abriss des hier stehenden Wachturms wurde 1995 auf Initiative des Harzklubs dieser Rastplatz für Wanderer geschaffen. Zwischen 2012 und 2013 wurde das gesamte Arial am Kaffeehorst umgestaltet. Es entstand für den Wintersport eine Vierer-Sesselbahn vom Kaffeehorst zum Wurmberggipfel mit 960 m Länge, 250 m Höhendifferenz und einer Förderleistung von 1.800 Pers./Std. Zusätzlich wurden neue Skipisten und ein Großparkplatz für 600 Fahrzeuge errichtet. Man erreicht die Stempelstelle vom Parkplatz „Kaffeehorst“ über den ausgeschilderten Wanderweg. Es bietet sich an, die Wanderung zum ca. 2 km entfernten Wurmberg HWN 156 fortzusetzen.
Der Wurmberg bei Braunlage ist mit einer Höhe von ca. 971 Metern die höchste Erhebung im niedersächsischen Teil des Harzes. Er befindet sich direkt gegenüber dem Brocken in etwa 4 Kilometer Entfernung von diesem. Sein von Menschenhand geformter Gipfel ist auf verschiedenen Wegen von Braunlage aus zu erreichen. Sie können den Berg zu Fuß erwandern und benötigen dafür je nach Strecke und Kondition etwa zwei bis drei Stunden.
Schneller und bequemer geht es mit der Wurmbergseilbahn. Die etwa 400 Meter Höhenunterschied schafft diese in rund 15 Minuten. Etwa auf halber Strecke befindet sich die Mittelstation. An dieser Haltestelle können Sie die Fahrt unterbrechen, ganz beenden oder auch hier erst zusteigen, wenn Sie z.B. einen Teil der Strecke erwandern möchten.
Viele Jahrzehnte lang prägte die Große Wurmbergschanze das Antlitz des Berggipfels. Die Aussichtsplattform in dem rund 30 Meter hohen Sprungturm erreichte man über eine Treppe. Von oben ergab sich ein schöner Blick auf das Brockenmassiv und den Nationalpark Harz. An Tagen mit sehr guter Fernsicht waren sogar der Kyffhäuser und der Thüringer Wald zu sehen. Im Winter wurde die Sprungschanze auch zum Skispringen genutzt – Sprungweiten von 80-90 Meter waren möglich.
Im Verlauf der Jahre setzte die rauhe Witterung dem Bauwerk erheblich zu. Am Stahlgerüst entstanden nicht reparierbare Schäden. Aus diesem Grund begann man im August des Jahres 2014 mit der Demontage der Sprungschanze. Erhalten blieb das heute „Wurmberg-Alm“ genannte Restaurant am Fuße des einstmals so markanten Bauwerkes.
Auf malerische Ausblicke auf die Berge des Hochharzes müssen Sie dennoch nicht verzichten. Vom Gipfel des Wurmberges sehen Sie nicht nur den Brocken, sondern auch eine Vielzahl anderer markanter Geländepunkte wie z.B. den Hohnekamm oberhalb von Schierke.
Weitere Attraktionen auf dem Berg sind in der warmen Jahreszeit ein Streichelzoo und ein Spielplatz für Kinder zwischen der ehemaligen Schanze und der Bergstation der Seilbahn. Wer schon älter ist, kann sich ein Montainbike oder einen Monsterroller ausleihen und mit einem solchen Sportgerät den Wurmberg hinab nach Braunlage fahren. In den Monaten November bis März verwandelt sich das Gebiet rund um den Berggipfel in ein großflächiges Wintersportareal. Mehrere Lifte stehen den Sportlern für einen bequemen Transport zur Verfügung.
In der Bronzezeit befand sich auf dem Wurmberg eine vermutlich germanische „Kultstätte“. Nahe der Bergstation der Seilbahn sind in unseren Tagen noch Reste davon zu sehen.
Sogar auf der Achtermannshöhe war was los. Noch ein letzter Blick zum Brocken und dann ging es Talabwärts zum Rodelhaus. Hier steht die Sonderstempelstelle der Harzer Wandernadel. Auf dem Rodelhang Richtung Braunlage. Pünktlich 17 Uhr noch dem Glockenspiel lauschen.
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